Prostitution

Auch wenn ich persönlich nicht vorhabe die Dienste einer Prostituierten in Anspruch zu nehmen, so halte ich das Thema doch für interessant. Da es sich hierbei um ein Gewerbe handelt in dem sich Kriminelle scheinbar sehr wohl fühlen, halte ich ein Verbot, wie zum Beispiel in Schweden, für den falschen Weg. Meiner Meinung nach wird dieser Zweig damit nur noch tiefer in den Verbrechenssumpf gedrückt, als er es sowieso schon ist.

Oft wird argumentiert, dass Prostitution an sich den Menschenrechten der Frauen widersprechen würde. Erstens finde ich es bemerkenswert, dass die männlichen Prostituierten häufig einfach ignoriert werden, viele Leute scheinen der Meinung zu seinen die Menschenrechte seien für weibliche anders als für männliche Menschen, dabei dachte ich eigentlich, diese Zeiten wären zumindest in Europa vorbei.

Zweitens kann ich dem an sich nicht zustimmen. Dabei ist für mich entscheidend, dass jeder selbst bestimmen kann, welchen Teil seines Körpers er wann, wem und zu welchen Bedingungen zur Verfügung stellen möchte. Wenn ich zum Beispiel ungern Anderen die Hand gebe, so kann ich das unterlassen. Andere Leute hingegen haben damit überhaupt kein Problem. Genauso verhält es sich meiner Meinung nach beim Intimbereich. Wer dies möchte sollte damit auch sein Geld verdienen dürfen.

Ganz anders sieht das natürlich bei Zwangsprostitution aus, da Zwangsarbeit aber allgemein illegal ist, ist das für mich in diesem Zusammenhang höchstens insofern entscheidend, als dass freiwillige Prostitution, so diese erlaubt ist, wesentlich leichter von Zwangsprostitution unterscheidbar ist.

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Vergangenes

Was längst vergangen ist,
vielleicht nie war,
was man doch vermisst,
ist unnahbar.

Glaubt man fest,
es erfasst zu haben,
sich am Rest,
davon zu laben.

So schwindet es schnelle,
Wie Sand im Meer,
unter einer Welle,
kommt nie mehr her.

Ob hoch über den Bergen,
oder singend im schwarzen Hemd,
bleibt es in den Särgen,
von der Flut längst weggeschwemmt.

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Krankenverunsicherung

Den in Deutschland vorhandene Unterschied zwischen gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen finde ich schon lange bedenklich. Meiner Meinung nach sollte die gesundheitliche Versorgung nicht vom Einkommen abhängen.

Laut Wikipedia wurde in den Niederlanden ein System eingeführt, welches ich für wesentlich vielversprechender halte. Statt der bei uns vorhandenen Trennung, sind hier alle gesetzlich versichert, wobei es einerseits einen Pauschalbetrag und zusätzlich einen einkommensabhängigen Beitrag gibt.

Auch die zusätzlichen Kosten wie Praxisgebühr und Medikamentenzuzahlung halte ich für unpraktisch. Sie sorgen für einen hohen Verwaltungsaufwand ohne, dass sie einen großen Nutzen bringen würden.

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Was man nicht haben kann

Der Traurige begehrt stets, was er nicht haben kann. Das Leben der Anderen erscheint wie in goldenen Schein gehüllt, von Glück erfüllt. Nur von weit weg, betrachtend, aber nie darin. Wie ein Marionettenspieler, der sich selbst spielt, es nicht sein kann. Die Reaktion des Publikums nur erahnend, stetig am aufgeführten Stück des Lebens feilend, versuchend, das Sein perfekt zu simulieren, um es zu erreichen. Dann Momente, mit viel Gefühl, in denen das Ziel erreichbar scheint, auf dem Gipfel der Achterbahn, doch dann folgt der tiefe Fall zurück in das Reich der Melancholie. Ein Reich voll mit Türmen, glatt und kalt wie Eis, die es zu erklimmen gilt, das Ziel vor Augen, doch ohne sichtbaren Weg.

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Mit viel Gefühl

Ich bewundere Mönche, sie widmen ihr ganzes Leben ihrem Glauben und ihren Überzeugungen. Wenn ich christlich gläubig wäre, könnte ich mir gut vorstellen auch in ein Kloster einzutreten.

Erstaunlich was die Menschen zu Stande bringen, wenn es um etwas geht, das ihnen wichtig ist. Man denke an Hymn, oder Oh Happy Day. Leider ist mein Glaube nicht gefühlvoll genug um ihn hörenswert in ein Lied zu packen, andererseits fehlt mir leider auch die musikalische Begabung überhaupt irgendwelche Gefühle in eine Melodie mit passendem Text zu packen.

Wäre aber auch fürchterlich, dann würden die Leute wenn sie meine Lieder hören immer melancholisch werden, genau wie ich bei Hallelujah.

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Beton

Kürzlich habe ich zum ersten Mal ein in unserer Gemeinde neu gebautes öffentliches Gebäude besichtigt. Von außen ist es ein einfarbiger Quader und Innen sind die meisten Wände unverkleideter, ungestrichener Beton, wobei ich bisher eine Wand entdeckt habe, die aus betonfarben gestrichenem Holz besteht. Natürlich mag so ein Gebäude einem Architekten Ruhm und Ansehen einbringen. Gemütlich und von angemessener Atmosphäre wird das Haus dadurch aber noch lange nicht.

Für mich wären die wichtigsten Eigenschaften eines Hauses dabei:

1. Funktionalität: Mit einem Theater ohne großem Theatersaal und Bühne kann man nur wenig anfangen.

2. Atmosphäre: Sowohl Innen als auch Außen sollte das Gebäude das passende Gefühl auslösen oder zumindest nicht unterdrücken. Das ein Gefängnis nicht wie das Simpsonshaus aussehen sollte ist klar, allerdings wohnen darin Menschen, weswegen es auch nicht zu ungemütlich sein sollte.

3. Repräsentativität:  Die Unterbringung eines Staatsoberhauptes sollte vielleicht nicht unbedingt eine kleine Waldhütte sein. (Das steckt aber irgendwie schon in der Atmosphäre drin oder?)

4. Kreativität: Es schadet nichts, nicht ständig das exakt gleiche Design zu verwenden.

Oder kurz gesagt: Durch das Entwerfen eines Gebäudes sollte der Architekt vor allem den Benutzern dessen behilflich sein und nicht hauptsächlich das Entwerfen eines zu Bauenden Gebäudes dem Architekten.

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Das Ende der Evolution

Auch wenn der Kreationismus zur Zeit wieder auf dem Vormarsch zu sein scheint, bin ich doch vom System der Evolution überzeugt. Allerdings funktioniert das System meiner Meinung nach für Menschen nicht mehr.

Evolution setzt voraus, dass sich die Individuen fortpflanzen, die am Besten angepasst sind und am ehesten überlebensfähig. In unserer Kultur wäre das wohl zum Einen der Personenkreis, der die Entwicklung vorantreibt und somit mit für die Überlebensfähigkeit unserer gesamten Spezies sorgt. Zum Anderen wären das Leute, die diese Entwicklungen verwirklichen, zum Beispiel Arbeiter die die entwickelten Produkte herstellen, oder Bauern, die durch den Fortschritt fähig sind viel mehr Nahrung zu produzieren als sie selbst benötigen. Es wäre also an sich dieser Personenkreis, der sich fortpflanzen sollte, da er über besondere Fähigkeiten verfügt, die der Menschheit auch in folgenden Generationen helfen würden.

Allerdings geschieht häufig genau das Gegenteil, mangels Zeit sind es gerade diese Leute, die keine Kinder haben, deren Besonderheiten verschwinden also mit der Zeit aus dem Genpool. Es wäre also wichtig sie zu ermuntern und es ihnen auch zu ermöglichen Nachkommen in die Welt zu setzen. Leider funktioniert das meiner Meinung nach bisher nicht. Es scheint mir also an der Zeit neue Möglichkeiten auszunutzen, das könnte einerseits die Gentechnik sein, wobei ich glaube, dass hier noch viel Forschung notwendig ist, um sie mehr oder minder gefahrlos einsetzen zu können und auch der ethische Faktor zu berücksichtigen ist (Wobei, wenn jedes Leben lebenswert ist, müsste dann nicht auch jede mögliche Genkombination zum Leben erweckt werden dürfen?). Andererseits wäre da die Möglichkeit den Handel von Eizellen und Spermien voranzutreiben, sodass zukünftige Eltern leichter auch fremde Babies bekommen können, falls sie dies wünschen.

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Der Misanthrop

Er ist allein,

und wills auch sein,

weil er sich fühlt,

vom Hass zerwühlt,

der Menschen Tand,

von seiner Hand,

auf Lebenszeit,

davon befreit.

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Alkohol

Gemeinsamer Alkoholkonsum in vollen lauten Räumlichkeiten scheint für die meisten meiner Altersgenossen die wichtigste gesellschaftliche Aktivität zu sein. Dabei scheint auch eine hohe Lautstärke eine große Rolle zu spielen, wobei diese meist durch laute Musik, der niemand zuhört, verstärkt wird.

Leider kann ich diesen Veranstaltungen überhaupt nichts abgewinnen. Zum Zuhören bin ich viel zu faul, da ich sowieso zehn mal nachfragen müsste was gesagt wurde und ich nach dem zweiten Satz heiser würde. Zusätzlich finde ich Berührungen im Normalfall äußerst unangenehm, weswegen mich die Enge in den Wahnsinn triebe.

Das Schlimmste ist allerdings die Veränderung die der Alkoholkonsum bei den Anwesenden hervorruft. Einige werden leicht gewalttätig und fallen durch ständiges schubsen und stoßen auf. Andere fangen an Unfug zu reden, eine Eigenschaft die ich wohl, wie man an diesem Blog sieht, auch besitze, allerdings kann ich sie normalerweise unter Kontrolle halten, was den Angetrunkenen leider nicht mehr gelingt. Sobald ein gewisser Alkoholpegel erreicht ist wird aber so gut wie jeder unangenehm und verliert die Kontrolle über sich. Den Wunsch, sich in einen Geisteskranken zu verwandeln um den sich gekümmert werden muss kann ich allerdings in keinster Weise nachvollziehen.

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Regen

Wenn ich bei Regen aus dem Fenster schaue fühle ich mich fast wie in einem der Regenwälder, die regelmäßig in irgendeiner Dokumentation im Fernsehen zu sehen sind. Das Wasser rauscht an Blättern allerlei Farben vorbei und verleiht ihnen ein besonders sattes grün. Das Prasseln der Regentropfen wirkt wie tausend kleine Melodien aus der Ferne, die zusammen zu einem Rauschen verkommen. Alles ist ruhig und friedlich, niemand sitzt bei diesem Wetter freiwillig im Garten.

Nur eines verleiht dem Ganzen etwas bedrohliches, der einfarbig graue Himmel wirkt einengend, wo man bei schönem Wetter Flugzeuge und Vögel beobachten oder sich bei vorbeiziehenden Wolken überlegen kann, was sie darstellen soll, hängt jetzt Bedrückung. Sowie der weiße Raum für mich Freiheit und Klarheit bedeutet, so wäre der graue Raum Enge und Unsicherheit.

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